Nach der Geburt meines Sohnes im Juni 2016 war nichts mehr so, wie es vorher einmal war. Alles war plötzlich anders. So aufregend, so viel
wertvoller -einfach unbeschreiblich schön. Doch es war vor allem auch eines: Absolutes Neuland! Man könnte meinen, es sei während der Schwangerschaft genügend Zeit um sich auf das Leben mit einem
Baby vorzubereiten. Ich habe viel für das neue Menschlein angeschafft und ich habe ziemlich schnell nach der Geburt festgestellt, dass das allermeiste davon total unnötig war ;-) In der
Schwangerschaft habe ich viel gelesen, war fest davon überzeugt gut vorbereitet zu sein.
Unser Sohn hatte es sehr eilig und kam fünf Wochen früher auf die Welt. Obwohl dadurch einiges anders lief als ursprünglich geplant, war es eine
sehr unkomplizierte Geburt. Auch in der Zeit danach hatten wir ein sehr pflegeleichtes Baby, das viel geschlafen und wenig geweint hat. Natürlich hatten aber auch wir unsere Probleme: Der Start
in eine harmonische Stillbeziehung war ziemlich holprig und es war ein langer, harter Weg, der sich letztendlich mehr als gelohnt hat.
Ich hatte zwar genaue Vorstellungen von dem Leben mit einem Baby und war -wie bereits erwähnt- der Meinung, dass ich super darauf vorbereitet bin, doch plötzlich waren da 1000 Fragen!!! Fragen, an die ich vorher nie gedacht habe, die aber doch so unglaublich wichtig sind!! Situationen, die sich einfach so ergeben und viele neue Herausforderungen. Und dann steht man da mittendrin als "frischgebackene Eltern" und soll eine Entscheidung treffen, denn nun ist man für diesen kleinen Menschen verantwortlich, dessen Leben jetzt in unseren Händen liegt. Wir hatten lange mit Stillschwierigkeiten zu kämpfen, der zunehmend mangelnde Schlaf machte die Sache nicht leichter.
Natürlich wollte ich nur das Beste für unser Baby. Welche Mutter will das nicht!? Doch was ist das Beste?? Wer sagt mir, was richtig ist? Die eigenen Eltern? Immerhin haben die mich ja auch "groß bekommen". Befreundete Eltern? Kinderärzte? Hebammen? Oftmals war ich schon bei Kleinigkeiten so verunsichert, dass ich meine Mama anrief oder Freundinnen fragte, die bereits Kinder hatten. Natürlich wurde jede Kleinigkeit auch gegoogelt. Und dann? Dann hatte ich auf all die Fragen 1000 verschiedene Antworten. War ich dadurch schlauer? Natürlich nicht! Das Einzige, was ich davon hatte war NOCH mehr Verunsicherung!
Hatte ich zwar bereits zu Beginn eine "eigentlich" klare Meinung bzgl. des "Handlings", des Umgangs mit unserem Baby, so habe ich diese leider
anfangs nicht stark genug vertreten können. Die Angst, etwas falsch zu machen, war einfach größer. Also vertraute ich auf die Ratschläge anderer Eltern, denn diese hatten immerhin schon
Erfahrung mit Babys.
In einigen Dingen waren die (sicherlich immer gut gemeinten) Tipps sehr hilfreich und ich fühlte mich in meinem Handeln und im Umgang mit meinem Baby bestätigt. Doch sehr oft fühlte ich mich nicht wohl dabei. Mein Bauchgefühl sagte mir einfach etwas anderes. Doch sollte ich auf mein Bauchgefühl hören? Ich war doch noch so unerfahren und hatte bis auf einen jahrelangen Babysitter-Job wenig Erfahrung mit kleinen Babys!? Es gab immer wieder Ansichten, mit denen ich absolut nicht klar kam, mit denen ich aber zunehmend immer häufiger konfrontiert wurde.
Ich hörte immer wieder den Satz 'Du verwöhnst dein Kind zu sehr' und 'Pass auf, er tanzt dir irgendwann auf der Nase herum'. Natürlich war ich irgendwann davon verunsichert, also machte ich mich im Internet auf die Suche nach Menschen, die es genau so machten, wie ich. Und das waren ganz schön viele. Natürlich bestätigte mich das und nahm mir nach und nach immer mehr die Verunsicherung. Durch den Austausch mit diesen Menschen fühlte ich mich auf einmal so verstanden. Zudem begann ich viel zu lesen. Unter 'Attachment Parenting' fand ich mein Zuhause. Ich hatte vorher noch nie von diesem 'Erziehungsstil' gehört, doch als ich anfing mich damit zu beschäftigen, merkte ich, dass es genau das war, was mein Bauchgefühl mir die ganze Zeit sagte, was mein Herz und mein Verstand wollten. Eines Tages war der Moment da.
Es gibt so viele Dinge, die ich gerne früher gewusst hätte, doch ich bin froh, dass ich sie heute weiß!! Mit dem wachsenden Wissen musste ich jedoch auch feststellen, dass doch viel mehr alte Glaubenssätze unter den Menschen in meiner Umgebung verbreitet sind, als ich dachte. Auch heute gibt es leider immer noch so viele 'Ammenmärchen', die den Eltern erzählt werden, sie verunsichern und ihnen das Leben unnötig erschweren.
Mein großer Wunsch ist es, mein Wissen und die Erfahrungen mit anderen Menschen zu teilen!! Eltern dabei zu helfen, ihren Weg als Familie
ganz individuell zu finden. Denn hat man erst einmal verstanden warum Kinder so sind, wie sie sind, kann das (Familien-)Leben plötzlich so viel entspannter und harmonischer sein.
:-)
"AUA WEGPUSTEN" STATT
"HAB DICH NICHT SO"
"ICH HAB DICH IMMER LIEB" STATT
"SO HAB ICH DICH NICHT LIEB"
"ES IST OKAY,DASS DU DICH ÄRGERST" STATT "GEH IN DEIN ZIMMER,
BIS DU DICH BERUHIGT HAST"
"ICH BIN IMMER FÜR DICH DA"
STATT "ICH WILL DICH HEUTE NICHT MEHR SEHEN"
DAS KANN DIE WELT VON EINEM
KIND VERÄNDERN [KINDHERZGEDANKE]